Bedingungsloses Grundeinkommen (?)
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30.10.2014 21:28 RE: Bedingungsloses Grundeinkommen (?)
Beitrag: #11
Mit dem "bedingunglos" habe ich immer noch so meine Probleme, die ich im alten Themenstrang aber schon mehr als ausführlich dargelegt habe. Von daher wiederhole ich mich jetzt nicht. Ich habe in Bochum (LPT) auch kurz mit Kurt R. und Arno K. über ein "garantiertes" Grundeinkommen gesprochen. Ich weiß nicht, ob ich alles richtig verstanden habe, aber einige Argumente von Kurt R. fand ich wirklich interessant. Falls er oder Arno K. hier mitlesen sollten (und letzterer sich um das Passwort bemüht), könnte man vielleicht eine (neue) Diskussion über das "garantierte Grundeinkommen", wie es Kurt R. vorschwebt, starten. Dazu wäre ein Eingangsstatement von Kurt R. hilfreich.
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01.11.2014 21:48 RE: Bedingungsloses Grundeinkommen (?)
Beitrag: #12
Ja, nun.
Entweder "garantiert" und "bedingungslos" meinen etwa das selbe (siehe http://www.livableincome.org/Intro.htm) - oder es ein Ablenkungsmanöver, nicht wahr? Man kann auch immer über ein "teilgarantiertes" Grundeinkommen philosophieren, das würde nur die wesentlichen Problem überhaupt nicht lösen. Möglicherweise hat sich das Bedingungslose Grundeinkommen aber sowieso schon wieder erledigt, da wir ja bald wieder "richtige" Vollbeschäftigung durch Deichbauprogramme bekommen werden: http://www.sfv.de/artikel/anstieg_des_me...indern.htm So schnell kann es gehen... |
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02.11.2014 09:45 RE: Bedingungsloses Grundeinkommen (?)
Beitrag: #13
Die Seite vom livableincome kenne ich, insbesondere http://livableincome.org/whyagli.htm
Ich sehe, dass Sie (jemand anderes) dem BGE kritisch gegenüber stehen. Der etwas sarkastisch erscheinende Ton trägt dazu bei. Ich würde mich freuen, wenn Sie zu einer inhaltlichen Diskussion bereit sind. Schreiben Sie einfach auf, wo Sie die Probleme mit dem BGE sehen. |
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02.11.2014 10:47 RE: Bedingungsloses Grundeinkommen (?)
Beitrag: #14
jemand anderes ist dem BGE sehr aufgeschlossen, so wie ich es verstehe. Sie/Er füchtet wohl eher eine Verwässerung der "reinen Lehre" bzw. "Ablenkungsmanöver". Ich hoffe da nur, dass man mich nicht für ein von finsteren, geheimen Zusammenschlüssen gesteuertes U-Boot hält, dass in diversen einflussreichen Foren für Verwirrung sorgen soll.
Der Meeresanstieg wäre ein anderes Thema. Wie überhaupt der Klimawandel. Also gehe ich darauf hier nicht mehr ein. Aber der Humor gefällt mir. Immer das Positive sehen. Das Glas ist halbvoll! |
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02.11.2014 13:22 RE: Bedingungsloses Grundeinkommen (?)
Beitrag: #15
Gibt es auf dieser Welt etwas bedingungsloses? Gut, für die ganz reichen gilt der Bibelspruch "Wer hat den wird gegeben!"
Das ist zwar keine Handlungsanweisung aus der Bibel, gibt aber die Realität wieder. Wer viel hat kann von seinen Zinsen leben, für deren Realisierung andere arbeiten müssen. Wie wäre es, wenn man das Einkommen von sogenannten Führungsposten an das niedrigste Einkommen im Unternehmen koppelt. Je besser die einfachen Arbeiter bezahlt werden, um so höher darf das Einkommen sein. Der Rest Geldes muss in den Unternehmen belassen werden oder an die Mitarbeiter ausgezahlt werden. Was spricht gegen Bedingungen? |
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02.11.2014 14:28 RE: Bedingungsloses Grundeinkommen (?)
Beitrag: #16
Tja, "Felix Staratschek".
So ist das in der Realität. Und in der Natur frisst der Starken den Schwachen, nicht? Ich weiß gerade nicht, was dazu passendes in der Bibel steht, aber warum sollte es unter Menschen anders sein? Was für Bedingungen denn? Grundeinkommen für diejenigen, deren Nase Ihnen (oder irgendeiner politischen Elite) gefällt? Könnte man machen. Oder dass die Leute einem Unternehmen angehören und nicht zu viele Fragen stellen? Stimmt, das haben wir noch gar nicht versucht. @Jürgen Koll: Und was ist jetzt der Unterschied zwischen "bedingungslos" und "garantiert" in unserem Kontext? Nochmal diese Seite: http://livableincome.org/ajobscausepoverty.htm |
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02.11.2014 19:11 RE: Bedingungsloses Grundeinkommen (?)
Beitrag: #17
Bei dem "garantierten" Grundeinkommen beziehe ich mich auf eine Unterhaltung mit zwei anderen ÖDP-Mitgliedern auf dem letzten Landesparteitag in Bochum. Wir sind da zwischen vielen Themen hin und her gesprungen. Zwei Punkte des Konzepts von Kurt R. waren (nach meiner hoffentlich richtigen Erinnernung):
1. Das Grundeinkommen soll nur nach erflogreicher Absolvierung einer Schul- oder Berufsausbildung gezahlt werden. 2. Nicht jeder, der nach Deutschland zieht, hat sofort Anspruch auf ein solches Grundeinkommen. Genaueres kann ich dazu nicht sagen. Daher meine Anregung, dass Kurt R. (sofern ihn diese Nachricht irgendwie, z.B. über Arno K., erreicht) sein Konzept hier einmal zur Diskussion stellt. Er hat das schon einmal mit Thesen zur Sozialpolitik getan. |
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03.11.2014 02:40 RE: Bedingungsloses Grundeinkommen (?)
Beitrag: #18
Wir haben doch mit Hartz IV faktisch ein Grundeinkommen. Das ist natürlich für ein gutes Leben zu wenig und ich möchte gerne den Menschen auch mehr geben.
Aber ich kann keine Gesundheit verlangen, wenn ich über die Nahrung dem Körper nicht die Stoffe zuführe, die dieser für seinen Erhalt und sein Immunsystem braucht. Das ist eine naturgesetzliche Bedingung, an der kann ich nicht rütteln. Ich kann nicht bedingungslos gesund bleiben, wenn ich mich nur von Poomes ernähre. Und fast alles was wir nutzen, ist in Zusammenhang mit menschlicher Leistung entstanden - nicht nur - Nahrungsmittel wachsen biologisch, aber ohne Kultivierung nicht in ausreichender Menge. Und Häuser, Straßen, Krankenhäuser..... all das muss durch Leistung erstellt werden und steht nicht von Natur aus in der Gegend rum. Gebratene Tauben fliegen einem nur im Schlaraffenland in den Mund. Und selbst wenn es nur Aldi- Salami ist, die einen in den Mund fliegt, jeder der ohne für ihn machbare Gegenleistung von anderen eine Leistung verlangt, ist doch faktisch ein Sklavenhalter. Das es auch andere Formen der Versklavung gibt, muss angegangen werden, aber bedingungslos ist nun mal nichts. Und deshalb ist an jedem die Frage zu stellen, was kann jemand für die Gesellschaft leisten, wenn die Gesellschaft die Leistung erbringt, dass jemand ein Grundeinkommen erhält. Ich habe dazu schon bei Abgeordnetenwatch Stellung genommen: http://www.abgeordnetenwatch.de/felix_st...ml#q255892 |
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03.11.2014 17:26 RE: Bedingungsloses Grundeinkommen (?)
Beitrag: #19
Also, "Hartz IV" ist ein an Bedingungen geknüpftes "Grundeinkommen". Das ist ziemlich problematisch (problematischer als die Höhe), wer mit diesen Bedingungen nicht klar kommt (ein wichtiges Kriterium ist Bürokratiekompetenz) beisst unter Umständen ins Gras oder rastet aus:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/spey...g-1.666139 http://www.spiegel.de/panorama/justiz/ve...23155.html http://www.zeit.de/gesellschaft/2012-09/...h-verletzt Alle anderen haben Angst vor Hartz IV, machen daher immer ganz brav, was der Chef sagt, und stimmen im Zweifel immer für "Arbeitsplätze um jeden Preis". Macht aber nichts, denn es fliegen ja keine Brathühner oder Aldi-Salamis herum. In der Bibel scheint nichts zu stehen darüber, dass "survival of the fittest" die Grundlage menschlichen Zusammenlebens sein soll. Aber vielleicht gibt es andere Bücher, in denen so eine Ideologie vertreten wird (ewiger Kampf aller gegen alle etc.)...mal überlegen... Es bleiben weiterhin die Fragen an "Felix Staratschek" offen: Wer bestimmt, was wer leisten soll? Wer bestimmt, was wer leisten kann? Wer bestimmt, was für die Gesellschaftlich nützlich ist? Ist es: Der Papst? Sebastian Frankenberger? Der Markt? Der Franz Müntefering ( http://www.zeit.de/online/2006/20/Schrei...ettansicht ) ? Das (zu installierende) ökologisch-soziale Zentralkomitee? Prof. Dr. Niko Paech? Felix Staratschek oder Angela Merkel? Was passiert mit den Leuten, die trotzdem etwas anderes (oder "nichts") machen? Umerziehung? Ausbürgern? Was Münte sagt (s.o.) ? Jetzt bitte mal Klartext und keine fliegenden Salamis mehr, wir sind ja hier nicht auf der Hanfparade oder dem Oktoberfest. |
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04.11.2014 00:55 RE: Bedingungsloses Grundeinkommen (?)
Beitrag: #20
Bestimmen sollten die Entscheidungswege einer echten Demokratie sowie von der dadurch geschaffenen Expertenzuständigkeiten.Â
Mitbestimmen kann jeder, der sich kreativ einbringt und selber festlegt, was er tun will. Vielleicht gibt es da auch Pfusch! Aber lieber etwas Pfusch, als ein Verzicht auf Gegenleistung. Und es kann noch immer jeder so leben, wie er will. Aber die Gemeinschaft ist nicht verpflichtet, jede private Lebensentscheidung zu fördern. In der DDR konnte man wegen asozialen Verhalten belangt werden, weil das Recht auf Arbeit zur Pflicht auf Arbeit wurde. Das will ich nicht. Es kann aber auch für die Gemeinschaft keine pauschale Pflichtbekommen, jeden Lebensentwurf zu fördern. Es gibt auch eine Eigenverantwortung. Was wir brauche  sind Strukturen, die den gestrauchelten Leuten nachgehen und immer wieder neue Wege anbieten. Und es muss Akuthilfe geben, dass keiner erfriert und verhungert. wer aber mehr will und was leisten kann, der soll dafür auch was tun. Alles andere ist asozial. Das ist übrigens auch ein Prinzip guter Entwicklungshilfe: Hilfe zur Selbsthilfe, so dass nach einem Anschub die Sache zum Selbstläufer wird oder immer weniger bis keine Zuwendungen mehr braucht. Das die schlimmsten Asozialen in ganz anderen Sphären sitzen, stimmt natürlich, aber ich kann das eine falsche Verhalten nicht durch das andere falsche Verhalten rechtfertigen und muss gegen jede Art von geselschaftlich unkooperativen Verhalten vorgehen. Gib den Menschen Brot und sie sind eine Woche satt. Lehre sie Gärtnern und sie können ihr Leben meistern. Eher als ein bedingungsloses Grundeinkommen würde ich den Rechtsanspruch auf einen eigenen Nutzgarten schaffen, zu dessen Nutzung man berechtigt ist, solange man diesen bewirtschaftet. |
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