368 Jobangebote, 2 Millionen Bewerber
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18.09.2015 21:15 368 Jobangebote, 2 Millionen Bewerber
Beitrag: #1
Meldung aus indien (NL-Zeitung): eine Landesbehörde schreibt 368 Stellen aus, eher niedrige Besoldungsklasse. Es wird u.a. erwartet, dass man in der Lage ist, ein "Fahrrad zu lenken". Trotz der geringen Anforderungen haben sich über 150.000 Leute mit Hochschulabschluss beworben.
Ein Personaler des betreffenden Landes wird mit den Worten zitiert, dass etwa drei Jahre nötig seien um die Bewerbungsgespräche abzuschließen ![]() Es ist übrigens kein Einzelfall. Ein anders Land in Indien machte die Erfahrung, dass auf eine Handvoll Stellenangebote etwa 75.000 Leute reagierte. Was sagt uns das über Indien? Einige Zahlen: Die Hälfte der indischen Bevölkerung ist jünger als 25 Jahre alt. Von all diesen jungen Menschen werden in den kommenden zwanzig Jahren 300 Millionen einen Job haben wollen. Man sagt, dass deutlich über 7% Wachstum pro Jahr nötig ist, damit alle diese Leute später in Lohn und Brot sind. Was sagt diese Nachricht uns? Die sollen alle auch nach Deutschland kommen. Kann der angebliche Fachkräftemangel ohne Weiteres mehr als kompensiert werden. Und die Exportmaschine auf noch volleren Touren weiter laufen... Aber im Ernst: Wenn India eine deutlich geringere Staatsverschuldung (weitweiter Vergleich - Karte) hätte, hätte der Staat deutlich mehr Möglichkeiten, mit eigenen Initiativen die Beschäftigung voran zu bringen. Das ist einfacher als etwa in Griechenland. Bestimmt gibt es dort enormes Potenzial, im großen Stil die Wohnsituation der Menschen zu verbessern. Wirklich viel Geld bedarf es dafür nicht. Geld ist "Anschubfinanzierung". Die Leute die arbeiten zahlen Steuern usw. - und es geht rund. Indien könnte ein einziges großes Wörgl sein - vorausgesetzt, es ist für die Umsetzung großer Bauprogramme nicht im großen Stil auf Grundstoffe aus dem Ausland angewiesen. Aus dem Wikipedia-Artikel zu Wörgl: Zitat:Das Experiment war erfolgreich. Geldkreislauf und Wirtschaftstätigkeit wurden wiederbelebt, während das übrige Land tief in der Wirtschaftskrise steckte. Die Erfolge des Projektes konnten sich sehen lassen: Der Einnahmenrückstand wurde um 34 % verringert, der Abgabenrückstand konnte um über 60 % abgebaut werden. Weiters konnte eine Zunahme des Ertrages an Gemeindesteuern um 34 % und eine Zunahme der Investitionsausgaben der Gemeinde von etwa 220 % verzeichnet werden. Bis in die 1980er zeugte unter anderem die Aufschrift „mit Freigeld erbaut“ auf einer Straßenbrücke davon. In den vierzehn Monaten des Experiments sank die Arbeitslosenquote in Wörgl von 21 auf 15 % ab, während sie im übrigen Land weiter anstieg. |
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