Zuwanderung wegen Lebensstandard?
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05.09.2015 18:13 Zuwanderung wegen Lebensstandard?
Beitrag: #1
„Die deutsche Bevölkerung wird bis 2060 um ungefähr 20 Prozent schrumpfen. Deshalb braucht Deutschland Zuwanderung, wenn wir unseren Lebensstandard halten wollen“, so der Europaabgeordnete abschließend.
In: https://www.oedp.de/aktuelles/pressemitt...nueber-fl/ Wäre ein Schrumpfen der Bevölkerung nicht eher wünschenswert, gerade für eine Ökopartei? |
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06.09.2015 12:39 RE: Zuwanderung wegen Lebensstandard?
Beitrag: #2
Dazu habe ich bereits auf youtube einen Kommentar hinterlassen:
"Wir wollen also unseren Lebensstandard mithilfe von Migranten halten, ok. Wollen wir auch anderen Menschen auf der Welt unseren Lebensstandard gönnen? Ja? Dann wird es mit dem Ö in ÖDP schwierig. Wollen wir unseren Lebensstandard halten, während Menschen in anderen Teilen der Welt deutlich schlechter leben? Wohl kaum. Das ist ja mit ein Grund für die augenblickliche Situation." Mal abgesehen von der Frage, ob wir mit den Menschen, die derzeit zuwandern, unseren Lebensstandard halten können werden - ich bin da eher skeptisch, wenn ich an den Bildungsstandard und die Sprachdefizite eines Großteils der Zuwanderer denke, von den Integrationsproblemen durch die große Zahl und eine unseren Wertvorstellungen teilweise entgegengesetzten kulturelle Prägung sprechen wir da noch nicht - wir entziehen dadurch auch anderen Ländern Potential - brain drain. Denn die Ärzte und gut gebildeten Menschen, die kommen, werden in ihren Herkunftsländern dringend gebraucht. In Syrien z.B., wenn hoffentlich igrgendwann der Wahnsinn dort endet. Die eher wenig gebildeten Menschen, die zu uns kommen, werden wir kaumin so großer Zahl in absehbarer Zeit fit bekommen für unseren Arbeitsmarkt, der gerade für geringqualifizierte ohnehin immer schwiergiger wird. Das Argument der Wohlstandswahrung finde ich nicht sehr überzeugend, weder aus ökologischer noch aus moralischer Sicht. Ich halte es auch für Wunschdenken. Die Realität wird - fürchte ich - eine andere sein. |
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07.09.2015 12:14 RE: Zuwanderung wegen Lebensstandard?
Beitrag: #3
Er ist ein Mann der klaren Worte: Heinz Buschkowsky, Sozialdemokrat. „Einwanderung ist keine Sozialveranstaltung“, kritisierte er im Frühjahr in einem Interview. Der ehemalige Bezirksbürgermeister des sozialen Brennpunkts Berlin-Neukölln provoziert Gegner und Parteifreunde. Im Gespräch mit Alfred Schier analysiert er die aktuelle Flüchtlingskrise und die Herausforderungen für Deutschland.
http://www.phoenix.de/content/phoenix/di...2015-09-06 |
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14.09.2015 17:43 RE: Zuwanderung wegen Lebensstandard?
Beitrag: #4
Ich habe das Interview mit Buschkowsky noch nicht ganz gesehen, aber was er da in den ersten Minuten zu sagen hat, überzeugt. Er hat einen relativ objektiven und rationalen Blick auf die Situation.
Interessant ist, dass Prof. Buchner auch wie diverse grüne Politiker von neuen Bürgern spricht. Dazu habe ich einen Artikel in der Welt gefunden: Warum Flüchtlinge nicht automatisch Bürger sind Dort wird die Notwendigkeit beschrieben, eine Gesellschaft auch abzugrenzen, damit dort langfristig stabile Verhältnisse bezüglich sozialer Systeme und Recht, Minderheitenschutz usw. gewährleistet werden können. Die Neuaufnahme von Menschen schließt das nicht aus. Es müsse aber die Möglichkeit bestehen, diese auszuwählen - und auch die Aufnahme unter Umständen abzulehnen. Denn: "Nur Grenzen können einen Raum garantieren, in dem Recht gilt. Offenheit an sich taugt nichts." |
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18.09.2015 10:07 RE: Zuwanderung wegen Lebensstandard?
Beitrag: #5
Bei Umfragen in Sachsen sieht die AFD mit der SPD gleich:
"Die AfD in Sachsen gewinnt in Umfragen und zieht mit der SPD gleich. Auch die NPD gewinnt. Die CDU verliert. Möglicherweise profitiert die AfD vom Thema Flüchtlinge". http://www.tagesspiegel.de/politik/sachs...30662.html Ich wundere mich hierüber nicht. |
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18.09.2015 18:02 RE: Zuwanderung wegen Lebensstandard?
Beitrag: #6
"Möglicherweise" ist gut. Das ist sicher. Ich sehe zwei unveranwortliche Positionen in der Flüchtlings- und Asylfrage. Die einen reden von einem Boot, das voll sei, wollen gar keine Flüchtlinge aufnehmen und kümmern sich auch nicht darum, die Fluchtursachen anzugehen. Die andere aus meiner Sicht ebenso unverantwortliche, aber in den Medien durchaus hofierte Position sähe am liebsten die Grenzen geöffnet und alle Menschen zu uns kommen. Merke: Recht auf Migration! Diverse, hier schon oft angesprochene Probleme sehen sie nicht. Ich denke, dass die Mehrheit in Deutschland durchaus eine ausgewogene, auf Vernunft, nicht Ideologie basierte Asyl- und Flüchtlingspolitik unterstützen würde. Das Thema brennt vielen unter den Nägeln. In Gesprächen mit Menschen begegnet mir i.d.R. keine große Zustimmung zur augenblicklichen Politik der Bundesregierung. Dass davon sogar die NPD profitiert, sollte nachdenklich stimmen.
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18.09.2015 21:17 RE: Zuwanderung wegen Lebensstandard?
Beitrag: #7
Dem stimme ich zu. Es gibt kaum Menschen - ich habe noch keinen getroffen- der Brandanschläge und Angriffe auf Flüchtlinge gut findet.
So etwas macht man weder mit Flüchtlingen, noch mit sonst einem Menschen. Aber: Bei Gesprächen in der Familie, bei Bekannten und Kollegen habe ich auch noch niemanden getroffen, der dem Mainstream der meisten Medien folgt und von der Fluchtwelle "begeistert" ist. Man könnte die Stimmung so zusammenfassen- wird auch wörtlich so geäußert: "Da kommt etwas auf uns zu". Die Leute glauben einfach nicht, dass da alles gutausgebildete leicht integrierbare Menschen kommen. Wir haben ja hier seit Jahrzehnten lebende Zuwanderer aus der arabischen Welt noch nicht integriert. Er vor einigen Tagen erfuhr ich von einer wirklich integrierten arabischen Familie, das diese die aktuelle Zuwanderung sehr kritisch sieht. "Wir mussten damals im Unterschied zu den heutigen Zuwanderern hart arbeiten". Diese kritischen Stimmen hört man gerade auch von Seiten ehemaliger Gastarbeiter, die jahrelang in Baracken leben mussten und hart gearbeitet haben. Fazit: Die öffentliche (private) Meinung unterscheidet sich mal wieder von der veröffentlichten Meinung. Mich erinnert vieles, was in den Medien berichtet wird, an die DDR Presse: Da wurden auch Erfolge gefeiert, Produktionsschlachten gewonnen, die tatsächlich ein Desaster waren. Waren die Medien nicht immer wie eine Hure, die sich verkauft? 1914 jubelten die Medien über den Kriegsausbruch- die Eltern, die zu Hause weinten, weil der Sohn an die Front musste, waren kein Thema. Damals haben nicht alle den Krieg bejubelt- heute jubeln nicht alle über die Zuwanderung. |
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02.10.2015 15:52 RE: Zuwanderung wegen Lebensstandard?
Beitrag: #8
Beachtenswert heute:
Flüchtlinge schon unzufrieden? http://www.tagesschau.de/inland/fluechtl...r-101.html |
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03.10.2015 08:12 RE: Zuwanderung wegen Lebensstandard?
Beitrag: #9
Es ist immer gut, nicht nur die Sichtweise eines de Maizière hervorzuheben. In der Zeit steht ein nüchterner Kommentar zu den Maizière-Äußerungen.
Zitat:Er hat den Wissensvorsprung, den er als Innenminister haben könnte (und sollte) aufgegeben. http://www.zeit.de/politik/deutschland/2...tlinge-zdf Das Beispiel des Autors mit dem Taxi finde ich nicht sehr überzeugend. Auch wenn der betreffende Flüchtlingsfamilie noch genug Kasse (aus Verkäufe von Hab und Gut) hat, würde ich eher denken, dass man das ÖPNV nutzt. Aber: dies ist ein Detail, das im Grunde genommen nicht wichtig ist. Es geht um den Grund überhaupt, zu verreisen. |
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