ISIS und Syrien
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27.06.2014 20:23 RE: ISIS und Syrien
Beitrag: #11
Es gibt ja Geschichten, die Rebellen in Syrien wären erst wegen der US-Unterstützung so stark geworden…
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29.06.2014 09:21 RE: ISIS und Syrien
Beitrag: #12
Man muss sich nur die Geographie ansehen. Es sind die wasserreichen Flusstäler in der Wüsten- und Steppen- Region, wo in Syrien und im Irak diese Rebellen sich halten.
[font=Helvetica, Arial, 'lucida grande', tahoma, verdana, arial, sans-serif]ASIEN/IRAK - Appell des syrisch-katholischen Erzbischofs von Mossul an die internationale Staatengemeinschaft: Helft uns![/font] [font=Helvetica, Arial, 'lucida grande', tahoma, verdana, arial, sans-serif]Qaraqosh (Fides) – Qaraqosh ist eine Art Geisterstadt. Über 90% der rund 40.000 Einwohner, fast alles Christen der s[/font][font=Helvetica, Arial, 'lucida grande', tahoma, verdana, arial, sans-serif]yrisch-katholischen Glaubensgemeinschaft sind in den vergangenen beiden Tagen vor der Offensive der sunnitischen Aufständischen unter Leitung der dschihadistischen Gruppe „Islamischer Staat im Irak und Levante“ (ISIL), die die Stadt mit Waffen und Granaten unter Beschuss nahmen. Zu den wenigen, die noch in der Stadt geblieben sind gehört der syrisch-katholische Erzbischof von Mossul, Yohanna Petros Moshe, und einige Priester und Jugendliche aus der Diözese, die nicht fliehen wollen. Die in der Stadt stationierten kurdischen Peshmerga-Milizen, die Widerstand gegen den Vormarsch der Aufständischen leisten, wurden in den vergangenen Tagen mit zusätzlichen Waffen versorgt. Im Laufe des gestrigen Tages versuchte Erzbischof Moshe zwischen den gegnerischen Lagern zu vermitteln, um Qaraqosh vor der Zerstörung zu bewahren. Bisher führten seine Vermittlungsversuche zu keinen positiven Ergebnissen. Die sunnitischen Aufständischen fordern den Rückzug der kurdischen Kämpfer. Die Peshmerga-Milizen wollen unterdessen den Vormarsch der Aufständischen in Richtung des Irakischen Kurdistan aufhalten. Angesichts dieser dramatischen Lage wandte sich Erzbischof Moshe aus Qaraqosh an Fides mit einem dringlichen humanitären Appell an die internationale Staatengemeinschaft. “Angesichts der dramatischen Situation der Bevölkerung”, so der Erzbischof, “wende ich mich an das Gewissen der politischen Führungskräfte in aller Welt, an internationale Organismen und an alle Menschen guten willens: wir müssen sofort eingreifen, wenn wir verhindern wollen, dass die Situation eskaliert. Dazu sind nicht nur humanitäre Hilfen sondern auch politische und diplomatischen Anstrengungen notwendig. Mit jeder Stunde und jedem Tag, den wir vergeuden, laufen wir Gefahr, dass die Situation nicht mehr zu retten ist. Wir dürfen nicht Tage und Wochen passiv bleiben. Wenn wir untätig bleiben, machen wir uns zu Komplizen des Verbrechens und der Unterdrückung. Die Welt darf die Augen nicht verschließen vor dem Drama eines ganzen Volkes, dass innerhalb weniger Stunden aus seinen Häusern flieht und nur das mi tnimmt, was sie am Leib trägt.“ [/font] [font=Helvetica, Arial, 'lucida grande', tahoma, verdana, arial, sans-serif]Der syrisch-katholische Erzbischof von Mossul beschreibt die Situation der Christen angesichts der Wiederaufnahme der sektiererischen Konflikte, die das Überleben des Staates Irak gefährden, mit eindrücklichen Worten: “Qaraqosh und andere Städte in der Ninive-Ebene waren lange Zeit Orte des Friedens und des Zusammenlebens. Wir Christen sind unbewaffnet und als Christen haben wir keinen Konflikt geschürt und keine Probleme mit Sunniten, Schiiten, Kurden und anderen Gemeinschaften, aus denen sich der Irak zusammensetzt. Wir wollen nur in Frieden leben und dabei mit allen zusammenarbeiten und alle achten”. Der syrisch-katholische Priester Nizar Semaan, ein enger Mitarbeiter von Eruzbischof Moshe, betont: “Mit seinem Appell wendet sich der Erzbischof auch an die Regierungen jener westlichen und europäischen Länder, die oft von Menschenrechten sprechen, wenn es um die eigenen Interessen geht, und das vornehme Schweigen vorziehen, wenn sich ihr Vorgehen und ihre Analysen der Probleme im Nahen Osten als kurzsichtig und falsch erweisen. Der Erzbischof fordert nicht die Lösung der Probleme durch weitere Waffenlieferungen in den Nahen Osten. Denn es waren auch die bewaffneten Eingriffe des Westens, die zu jenem blutigen Chaos und der Gewalt geführt haben, unter denen unsere Völker leiden”. (GV) (Fides 27/6/2014) http://www.fides.org/[/font] |
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10.08.2014 18:15 RE: ISIS und Syrien
Beitrag: #13
Die Ereignisse spitzen sich zu.Angesichts der Gräueltaten des IS fordert sogar ein Kommentator der taz die USA dazu auf militärisch einzugreifen. Einige wollen dieSituation nutzen, um einen neuen Staat Kurdistan zu gründen. Röttgen unterstützt wohl die Luftangriffe der USA, ist aber gegen Waffenlieferungen an die Kurden. Angesichts der Folgen, die ein neuer Staat Kurdistan hätte, vielleicht vielleicht keine schlechte Position.
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12.08.2014 17:27 RE: ISIS und Syrien
Beitrag: #14
Heute in der Zeit (Auf den Trümmern westlicher Außenpolitik) folgender Artikelschluss aufgeschnappt:
Zitat:Wir haben uns all die Jahre herausgehalten, weil wir es nicht schlimmer machen wollten. Das Mantra, das die Außenpolitiker der Regierung Merkel bis heute wiederholen. Was wir damit erreicht haben? Dass die Krise in Arabien so schlimm wurde, wie sie schlimmer kaum werden konnte. Das ist mir aus der Seele gesprochen. Nicht zuletzt wegen des Schlusssatzes. Ich bin nämlich seit Langem eh der Auffassung, dass wer (mit)verantwortlich ist, dass eine gewisse brenzlige Lage entsteht auch bereit sein muss die Hände schmutzig zu machen. Das ist für mich an sich ein Grund, prinzipiell das Militär als Arbeitgeber nicht abzuweisen. Die Mitverantwortlichkeit kann durchaus darin bestehen, dass eine "Kultur" der Perspektivlosigkeit in bestimmten Weltregionen entsteht, z.B. weil wir im Westen Arbeitslosigkeit quasi exportieren. Das geht etwas tiefer als die Begründung für Mitverantwortlichkeit, wie sie im Zeit-Artikel angegeben wird. |
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14.08.2014 01:19 RE: ISIS und Syrien
Beitrag: #15
Irgendwie erinnert mich das an die Gentechnik! Genpflanze plus Totalherbizid sollen das Problem lösen und schaffen resistente Superunkräuter.
ISIS sollte den Assad in Syrien stürzen, damit die bösen Russen ihren Mittelmeerstützpunkt verlieren und Assad nicht losgelöst vom Dollar agiert und man erntet einen besetzten Nordirak und einen Exodus der religiösen Minderminderheiten durch Vertreibung und Beraubung. Und Länder, die angeblich unsere Freunde sind finanzieren das oder dulden, dass ihre reichen Landsleute dies tun: http://www.dw.de/wer-finanziert-isis/a-17718504 . Vielleicht sollte man bei der WM in Katar an jeden Fußball symbolisch eine Zündschnur anbringen und die Bälle total schwarz färben. ISIS ist ein künstlich geschaffenes Gewächs und diejenigen, die es losgelassen haben, kommen nun als Feuerwehr und werden dann auch den Dank dafür einfordern, dass diese als Retter auftraten. Leider haben wir m.E. keine andere Chance, als jetzt den Kurden die Waffen zu geben, ihre Region gegen die ISS zu verteidigen, damit nicht alle Jesiden und Christen und auch viele Schiiten und gemäßigte Sunniten heimatlos werden. Das Kalifat hat einen globalen Anspruch. Die ISIS will zum Urislam zurück, der innerhalb von 100 Jahren ein Gebiet von Indien bis Spanien eroberte. Oder wollen die Saudis ihre Fundis loswerden, dass diese die in den Irak schicken, damit die da von den Amis in Grund und Boden gebombt werden? So kann man den Kolateralschaden außer Landes halten und ist diese Leute los. |
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20.08.2014 22:57 RE: ISIS und Syrien
Beitrag: #16
Heute wurde in den Medien berichtet, dass Deutschland erstmals Waffen an eine im Krieg beteiligte Partei liefern wird, nämlich den irakischen Kurden. Das Ziel soll sein, die ISIS zu stoppen.
Die deutsche Bundesregierung möchte damit auch die Linie Englands und Frankreichs mittragen, um nicht in "Europa" isoliert alleine da zu stehen. Ich denke das ist ein großer Fehler. US-Amerikanisches Militär wird wie Helden gefeiert, weil sie bombardieren, auch ihre Drohnen werden als sehr nützliche Einsätze in den Medien gefeiert. Aber, berechtigtes Ziel der ISIS (angeblich Terroristen) ist es vermutlich, sich gegen die Einflußnahme des Westens zu wehren, also gegen die direkte westliche Einflußnahme und personelle Besetzung der irakischen Regierung, sich auch völlig ohnmächtig gegen modernst ausgerüstete Eroberungsarmeen wie z.B. die der USA zu wehren, Notfalls mit Terror, auch um sich gegen westliche Geheimdienstätigkeiten aufzulehnen. Zu diesem Zwecke versuchte die ISIS vermutlich Ölfelder unter Kontrolle zu bekommen, um sich so die nötigen finanziellen Mittel zu beschaffen, nämlich um modernere Waffen kaufen zu können. Die Bundesregierung unterstützt wie wir alle wissen die USA, die diesen Irrsinn der Aufrüstung auf der ganzen Welt indirekt anstoßen, als jezt auch durch das Liefern von Waffen an die Kurden, was als Gegenreaktion eine Aufrüstung der gesamten arabischen Welt nachsichziehen wird, ja ich möchte sogar soweit gehen, die Bundesregierung, England und Frankreich sind damit Auslöser und Mithelfer für einen globalen Krieg um Land und Öl, der sogar so voll beabsichtigt geplant ist, um die Ölfelder besetzen zu können, unter den Argumenten "humanitäre Hilfe" und "Terrorbekämpfung" als Rechtfertigung für die Öffenlichkeit. Bitte, ich hoffe wirklich, dass ich damit nicht Recht habe! Die Spirale der Gewalt ist nicht aufzuhalten, wie bereits die Erfahrungen aus den beiden Weltkriegen gezeigt haben, wie auch die Erfahrungen aus aktuellen bewaffneten Konflikten wie Ukraine, Syrien, usw ... . Deutschland befindet sich - wie auch in Afghanistan - im Krieg, die Regierung spricht das natürlich wieder einmal nicht aus. Alles Menschenretter natürlich. Kaum jemand spricht sich aus für ernsthaften Frieden, und nur so erklärt sich auch, warum für Frieden niemals Geld da ist, auch keine Presse und Öffentlichkeit, für Waffen allerdings immer. |
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21.08.2014 08:38 RE: ISIS und Syrien
Beitrag: #17
Organisationen, die Journalisten gefangennehmen und die anschließend töten, sind für mich unten durch. Außerdem betrifft es in Krisengebieten oft kritische Journalisten, die auf der Suche nach der richtigen Wahrheit sind
Organisationen, die z.B. OECD-Mitarbeitern als Geiseln nehmen, sind zumindest fragwürdig. Zitat:Die Spirale der Gewalt ist nicht aufzuhalten, wie bereits die Erfahrungen aus den beiden Weltkriegen gezeigt haben Das ist richtig. Wenn die Amerikaner damals nicht eingeriffen hätten, wäre z.B. Holland erst nach 40 Jahre Nazi-Herrschaft befreit gewesen, z.B. auf ähnlicher Weise, wie Osteuropa sich schlussendlich vom Joch des Sowjetkommunismus befreien konnte. |
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21.08.2014 14:58 RE: ISIS und Syrien
Beitrag: #18
Dass die verschiedenen Parteien in diesem Konflikt unterschiedlichste Interessen haben, kann ich mir vorstellen. Vielleicht geht es auch ums Öl? Kann sein. Ich frage mich, ob der IS überhaupt so stark geworden wäre, wenn sich verschiedene Akteure aus dem Syrienkonflikt herausgehalten und sich so verhalten hätten, wie ich es in meinem Eingangspost beschrieben habe. Da kann man nur spekulieren.
Dem IS/ISIS oder wie man sie auch immer nennt allerdings ein „berechtigtes Ziel“ zuzugestehen, „sich gegen die Einflußnahme des Westens zu wehren, also gegen die direkte westliche Einflußnahme und personelle Besetzung der irakischen Regierung“ und „sich auch völlig ohnmächtig gegen modernst ausgerüstete Eroberungsarmeen wie z.B. die der USA zu wehren, Notfalls mit Terror, auch um sich gegen westliche Geheimdienstätigkeiten aufzulehnen“? Leon de Winter schreibt in der FAZ über den IS und kommt zu dem Fazit: „Unsere Kultur hat einen Namen dafür: das Böse.“ Die Taten des IS sind aus meiner Sicht durch nichts auch nur im Entferntesten nachvollziehbar zu erklären. Ich sehe auch kein „berechtigtes Ziel“, das ihre Taten rechtfertigen könnte. Nun soll jeder nach seiner Fasson glücklich werden. Und wer gern in einem islamischen Kalifat leben möchte, bitte sehr. Allerdings errichten sie ihren Staat durch Abschlachten Andersdenkender, Vergewaltigung, Versklavung und Zerstörung. Und an dieser Stelle distanziere ich mich von meiner grundsätzlich friedliebenden Einstellung und halte es z.B. mit Deniz Yücel in dem weiter oben verlinkten Kommentar in der taz: „Denn antworten kann man diese Bande von Lynchmördern nur in der Sprache, die sie verstehen; das einzige Mittel, sie aufzuhalten, besteht darin, ihren Weg zu den ersehnten 72 Jungfrauen abzukürzen. Das klingt martialisch. Aber anders hat man noch keine faschistische Armee von ihrem Tun abhalten können.“ Allerdings: Wie kann man antworten, ohne neue Verwerfungen zu schaffen? Sollte man die Kurden aufrüsten (Was machen die Kurden später mit den Waffen? Kommt es zu einem Krieg um einen neuen Staat Kurdistan?)? Soll man die irakische Armee weiter aufrüsten (auch da die Frage: Was passiert mit den Waffen später?)? Luftschläge und Drohnen? Ganz schwierige Fragen. Da bin ich doch froh, nicht entscheiden zu müssen. Waffenlieferungen sehe ich eher skeptisch. Die Kurden und die irakische Armee durch Luftschläge und Drohnen zu unterstützen, halte ich da für den besseren Weg. Hier ein Blick in das Denken eines Ex-IS-Kämpfers: "Ihr habt ein anderes Gesetz. In meinem ist das Recht." |
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22.08.2014 00:25 RE: ISIS und Syrien
Beitrag: #19
Vor allem muss man bedenken, dass sich diese Fanatisten zu keinen Vorbedingungen der Welt an irgend einen Verhandlungstisch bewegen lassen werden. Ihr einziges Ziel ist es, ihren Fanatismus zu verbreiten, und zwar mit dem Schwert. Und dafür schlachten sie auch gerne mal ganze Dörfer von Ungläubigen ab oder lassen diese mit nichts als den Kleidern am Leib (zum Teil nehmen sie ihnen sogar die Schuhe) durch die irakische Wüste fliehen. Wer darin noch irgend einen wie auch immer gerechtfertigten Beweggrund zu entdecken vermag, der sollte dringend mal sein Weltbild hinterfragen - besonders in Bezug zu den USA. So viel man auch an ihnen kritisieren mag, es gibt Personen und Gruppen, die von ihnen zu Recht bekämpft werden!
Zu den Waffenlieferungen: Ich halte es auch nicht für bedenklich, in diese Region Waffen zu liefern (Jürgen Koll hat die wichtigsten Gründe ja schon genannt). Die Bereitschaft der Bundesregierung dazu sehe ich vor allem als Angst vor dem Wähler, dem als Alternative zu Waffenlieferungen eine direkte Beteiligung der Bundeswehr verklickert werden müsste (und sei es nur durch Aufklärungsflüge oder andere passive Beteiligung am Kampf gegen den IS). |
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24.08.2014 20:46 RE: ISIS und Syrien
Beitrag: #20
Ich verweise hier auf einen Beitrag, der auch hierhin passen könnte, da der das Thema Pazifismus in Zusammenhang mit der IS behandelt: https://www.oedp-forum.de/bb/showthread....48#pid1748
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