Nahles über Vollzeitarbeit und Familie
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16.01.2015 00:37 Nahles über Vollzeitarbeit und Familie
Beitrag: #1
Die Arbeitsministerin Nahles denkt um. Das erscheint mir ein ziemlich radikaler Umschwung Richtung ÖDP .
Worum geht es? Zitat:"Viele Mütter und Väter merken einfach, dass die moderne Arbeitswelt die Belange der Familien viel zu wenig berücksichtigt", sagte Andrea Nahles. "Man bekommt doch kein Kind, nur um dann damit beschäftigt zu sein, es irgendwie wegzuorganisieren, weil man arbeiten gehen muss." Nahles weiter: "Über dieses angebliche Ideal, beide arbeiten Vollzeit und sind glücklich dabei, kann ich nur lachen. Es ist für viele Paare schlicht eine Überforderung." Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2...-und-beruf Der Cicero kommentiert dieses Interview: Zitat:Nein, diese Absage an das gesellschaftspolitische Leitbild der Ganztags-Doppelverdiener-Eltern stammt von Andrea Nahles. Genau, von jener Andrea Nahles vom linken Flügel der SPD, die bisher als Bundesarbeitsministerin Vorkämpferin für ein modernes Mutterbild war: acht Stunden täglich das Bruttosozialprodukt steigern und die lieben Kleinen bei zertifizierten Erzieherinnen in staatlichen Ganztags-Kitas parken und fördern lassen. Es sieht so aus, dass nur mütterliche Erfahrung einem Umdenken ermöglichte: Zitat:Mutter Nahles jedenfalls pendelt zwischen Töchterchen Ella Maria und nicht berufstätigem Ehemann in der Eifel und ihrem Ministerium in Berlin. Und muss dann häufig der Dreieinhalbjährigen erklären, warum Mama so selten da ist. Wenn das einer Mutter bisweilen schwer fällt und weh tut, spricht das ja nicht gegen die Frau. Im Gegenteil! Man sieht: man kan es drehen und wenden wie die Gender-Ideolgie es tut, aber es ist unbestreitbar, dass Mütter emotional eine tiefere Beziehung zu ihren Kindern haben als Väter. Die ÖDP könnte in absehbarer Zeit eines ihrer Alleinstellungsmerkmale verlieren, aber andererseits: wenn die Entwicklung in ihrem Sinne laufen würde, sollte sie sich darüber freuen. Aber noch betrifft es nur das Umdenken an sich. |
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16.01.2015 11:16 RE: Nahles über Vollzeitarbeit und Familie
Beitrag: #2
Zitat:
"Man sieht: man kan es drehen und wenden wie die Gender-Ideologie es tut, aber es ist unbestreitbar, dass Mütter emotional eine tiefere Beziehung zu ihren Kindern haben als Väter." Woraus lässt sich das ableiten? Jedenfalls in den zitierten Teilen kommen Väter überhaupt nicht vor. Abgesehen davon dachte ich, es gibt nicht "die Gender-Ideologie" bzw. eine ziemliche Unsicherheit darüber, was sie wirklich aussagt und was Missverständnisse und Verfälschungen sind. |
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16.01.2015 20:44 RE: Nahles über Vollzeitarbeit und Familie
Beitrag: #3
Woraus sich das ableiten lässt?
Auf der Hand liegt natürlich, dass die Mutter die Gebärende ist. Alles andere ist eigentlich nicht beweisbar, nicht mal über statistische Erhebungen. Aber nur deshalb, weil die Genderideologen (sorry, dass ich mich etwas herablassend ausdrücke, das gleiche trifft auf das Thema politischer Korrektheit zu) dazu tendieren, zu meinen, dass Unterschiede zwischen Mann und Frau nicht biologisch begründet seien, sondern in der Erziehung "konditioniert" sei. Dann hat man natürlich argumentativ schon "verloren", solange, bis Unterschiede eindeutig als biologisch begründet dingfest gemacht werden können. Es ist eine oft vorkommende Borniertheit, Sachen im Sinne von Gleichheit zurecht rücken zu wollen - und m.A.n. u.U. auf Kosten der Kinder -, weshalb ich bei diesem Thema nicht immer rein sachlich schreibe. Aus eigener empirischer Erfahrung weiß ich, dass Mütter im Allgemeinen z.B. besorgter sind um ihre Kinder, und entsprechend schlechter loslassen können. So auch Nahles, offensichtlich. Ich glaube, dass eine statistische Erhebung dies eindeutig bestätigen würde. Aber wenn dann gemeint wird, dass dies konditioniert wäre, könnte man mit Statistik eben nicht glaubhaft machen, dass Unterschiede a priori gegeben sind. |
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16.01.2015 21:19 RE: Nahles über Vollzeitarbeit und Familie
Beitrag: #4
Gut geschrieben, rjmaris!
Es gibt Dinge, die braucht man nicht ableiten. Die erklären sich aus der "Natur der Dinge". |
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12.02.2015 01:22 RE: Nahles über Vollzeitarbeit und Familie
Beitrag: #5
Presssemitteilung:
Bündnis fordert Gleichberechtigung aller Eltern - Parteien sollen Stellung nehmen Das Bündnis „Rettet die Familie“, ein Zusammenschluss verschiedener Elternverbände und engagierter Einzelpersonen, hat insgesamt 12 deutschen Parteien ein „Aktionsprogramm gegen Diskriminierung elterlicher Erziehungsarbeit“übersandt und um Stellungnahmen zu fünf konkreten Forderungen gebeten. Im Fokus steht einmal, dass die elterliche Erziehungsarbeit gegenüber Erwerbsarbeit grundsätzlich unterbewertet ist, obwohl allein durch Kindererziehung die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass Erwerbstätige eine Rente erhalten und Alte gepflegt werden können und dass Innovations- und Wirtschaftskraft erhalten bleiben. Zum Zweiten wird gefordert, dass der Staat die Eltern bei der Art der Kindererziehung nicht bevormunden darf, wie er das gegenwärtig durch Elterngeldgesetz und einseitige finanzielle Förderung der Krippenbetreuung tut. - Wer ein Kind länger als ein Jahr selbst betreut und deshalb auf Erwerbstätigkeit verzichtet, erhält bei einem Folgekind nur noch den Mindestbetrag an Elterngeld. Hier wird Elternliebe bestraft. - Die Betreuung eines Kindes in einer Krippe wird vom Staat mit mindestens 1000 € monatlich unterstützt. Wer sein/ihr Kind selbst betreut, wird mit 150 € abgespeist. Diese extrem unterschiedliche Behandlung der Kindererziehung stellt nach Auffassung des Bündnisses eine schwere Diskriminierung aller Eltern dar, die ihre Kinder selbst betreuen wollen. Das Bündnis hält das für grundgesetzwidrig und sieht einen Widerspruch zu allen bisherigen Urteilen des Bundesverfassungsgerichts zur elterlichen Autonomie. Das Bündnis „Rettet die Familie“ fordert nicht nur die Parteien zur Stellungnahme auf, sondern möchte darüber hinaus eine breite Diskussion auf gesellschaftlicher Ebene und in allen Medien in Gang setzen. www.familienarbeit-heute.de www.rettet-die-familie.de www.johannes-resch.de |
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27.02.2015 02:15 RE: Nahles über Vollzeitarbeit und Familie
Beitrag: #6
Ein Link zu einem Beitrag von Ferdinand Knauß zur
"Lüge von der Vereinbarkeit von Familie und Beruf", der in der "Wirtschaftswoche" erschien. http://www.wiwo.de/erfolg/zukunftderarbe...31314.html Knauß beschreibt anschaulich, wie der Zwang zur "Vereinbarkeit" aufgrund der Benachteiligung der Eltern nicht nur zum Geburtenrückgang führt, sondern darüber hinaus zu zunehmendem Elternstress und "burn-out". Er schreibt auch ganz offen, dass hier das vordergründige Interesse der Wirtschaft an möglichst vielen  Arbeitskräften dazu dient, die Löhne zu drücken. Durch die "Vereinbarkeit"  sollen die Familien den Bedürfnissen der Wirtschaft angepasst werden, obwohl ja eigentlich die Wirtschaft den Menschen dienen sollte. Johannes Resch Stellv. Vorsitzender Verband Familienarbeit www.familienarbeit-heute.de www.johannes-resch.de |
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