Inklusion
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14.06.2014 15:31 RE: Inklusion
Beitrag: #11
Der verlinkte Artikel spricht mir aus der Seele. Gerade im Bildungswesen sind viele ideologisch gesteuerte Menschen unterwegs, die alles eingleichen und darüber die Welt verändern wollen.
Wie überall ist meiner Meinung nach eine differenzierte Betrachtung notwendig. Behinderung ist nicht gleich Behinderung und auch Menschen ohne (als solche definierte) Behinderung sind nicht gleich. Ich bin massiv dagegen, Menschen mit irgendeiner Behinderung in irgendwelche Ecken und möglichst dann auch an den Rand der Gesellschaft drängen zu wollen, aber ich bin dagegen im Stile der Political Correctness überall Einheitlichkeit erzwingen zu wollen und abei durchaus bewährte Lösungen ideologiegesteuert zu zerstören. Natürlich haben Menschen mit welchen Behinderungen auch immer einen Anspruch auf schulische Bildung, berufliche Ausbildung und darüber laufende Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, aber bitte zielgruppenorientiert und angemessen. Es macht aber einen Unterschied, ob ein blinder oder andersweitig körperlich behinderter Schüler in ein Gymnasium aufgenommen und inkludiert wird oder wie im dargestellten Fall ein Schüler mit erblich bedingter geistiger Behinderung. Wer glaubt, über die undifferenzierte staatlich verordnete Inklusion von Mitmenschen mit Behinderung in die schulische Ausbildung ganze Generationen und damit die ideologisch so gesehene "böse" wettbewerbgesteuerte Umwelt verändern und umerziehen zu können, handelt m.E. grob verantwortungslos, sowohl gegenüber den Schülern mit Behinderung als auch gegenüber denen ohne Behinderung. Im Grunde auch gegenüber den Lehrern. Letztendlich werden wir nur schützen, was wir lieben. Wir lieben nur, was wir verstehen. Wir werden nur das verstehen, was man uns lehrt. (Original in Englisch von Baba Dioum ( Senegal) vor der Generalversammung der International Union for Conservation of Nature, New Delhi, 1968 ) |
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09.08.2014 18:21 RE: Inklusion
Beitrag: #12
Habe erst heute gelesen, dass zukünftig für Förderschulen eine Mindestschülerzahl von 144 gelten soll. Das wird für viele die Schließung bedeuten. Wahlmöglichkeit? Wird wohl eher abnehmen. Dafür werden die Gleichheitsideologen wie Löhrmann ihren Willen bekommen. Fragt sich nur, wie das den Beteiligten, vor allen den Kindern, um die es gehen sollte, bekommt.
Mama, ich bin dumm Link zur Petition Frau Löhrmann: Erhalten Sie die Förderschulen in NRW ! https://www.openpetition.de/petition/onl...derschulen |
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11.08.2014 13:13 RE: Inklusion
Beitrag: #13
Jan Fleischhauer zur Inklusion:
"Alle praktischen Fragen ("Wie soll das denn funktionieren") wurden mit Gewissensappellen vom Tisch gewischt. Diese Ignoranz gegenüber dem Konkreten gilt auch für die Frage, ob es den Menschen mit Behinderung nützt, wenn sie in eine Klasse gesteckt werden, wo keiner der Lehrer gelernt hat, wie man auf ihre Bedürfnisse eingeht. Gezielte Förderung setzt voraus, dass man Unterschiede erkennt und entsprechend darauf reagiert: Das Leben ohne Gehör oder Augenlicht ist etwas ganz anderes als schwerer Autismus oder eine ähnliche Entwicklungsstörung. Aber genau diese Differenzierung lehnen die entschiedenen Inklusionsbefürworter ab. Erst wenn man Behinderung nicht mehr als Behinderung wahrnimmt, ist für sie das Ziel erreicht. Das heißt: Wer gesondert fördert, der diskriminiert." |
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11.08.2014 18:14 RE: Inklusion
Beitrag: #14
Danke für den Link und den Hinweis auf den Spiegel-Artikel, das ja ein Beispiel zeigt von Inklusion, die dem Kind nicht gut tut. Es ist erfreulich, dass eine Mutter, die die Erfahrung macht, dass ihr Kind anschließend deutlich glücklicher ist auf eine Förderschule, dass Sie dadurch motiviert wurde, eine Petition zu starten.
Ich meine, es wird zu sehr aus der Perspektive einer Klasse gesehen, die damit klar kommen sollte, wenn Inklusionskinder dabei sind, und das Positive daran ist ja tatsächlich, dass die "nomalen" Kinder dadurch lernen, unbevorurteilt mit Kindern umzugehen, die irgendeine Schwäche oder Behinderung haben. Aber die Perspektive des Betroffenen ist eine ganz andere. Für die ist esgut, zu erfahren, dass es "Leidgenossen" gibt, mit denen sie täglich zusammen sind. Gilt das nicht auch für Erwachsene? Wo es doch z.B. AA-Gruppen gibt und allerhand andere Selbsthilfegruppen usw. |
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Inklusion - Selbstständige | rjmaris | 0 | 5.802 |
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