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[split] Unterscheidungspunkte zu den Grünen - Druckversion

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[split] Unterscheidungspunkte zu den Grünen - ohnebadeschaum - 26.05.2014 20:45

Hinweis d. Moderation: Abgesplittet von http://oedp-forum.de/bb/showthread.php?tid=431&pid=1357#pid1357 - aus Anlass insbesondere der Aussage "Wo ich anderer Meinung bin, ist die Sache mit der Umweltschutzpartei. Wir sind sicher (allein schon mit der Wachstumskritik) in diesem Bereich besser aufgestellt." von Jürgen Koll

Einspruch: 

Ich möchte mich auf keinen Fall als Ergänzung zu den Grünen sehen.

Ich habe diese Partei treu-brav 30 Jahre gewählt und war auch begeistert von einem Dosenpfandtrittin. Auch das EEG war damals richtig. CO2-Zertifikate waren von der Idee her gut. Eine biospritbeimischungsquote grundsätzlich auch.

Vieles davon funktioniert heute eher zum Schaden der Umwelt und die Grünen haben nicht die Kraft und den Willen, an ihren Lieblingskindern auch grundsätzlich Korrekturen vorzunehmen.

Warum wird fossile Energie vom Steuerzahler subventioniert, regenera´tive Energie muss aber der Verbraucher selber subventionieren. So fällt es heute den Stromkonzernen leicht, die Erneuerbaren als Sündenbock zu deklarieren.

Der CO2-Zertifikatehandel ist heute ein Wettbewerbsvorteil klimaschädlicher Energie gegenüber den Erneuerbaren. Das kann es nicht sein. Entweder müssen die Mengen der Zertifikate drastisch reduziert werden oder neue Mindestpreise festgesstzt werden. Das fordern die Grünen aber nicht - und RWE-Lobbyist Remmel (eigentlich Umweltminister der Günen in NRW) erst recht nicht.

Und auf Drängen der subventionierten Palmölmafia konnte sich die EU nur zu einer kläglichen Reduzierung der Biospritquote durchringen. Wohl mehr auf Druck von Umweltverbänden wie Rettet den Regenwald und einer sensibilisierten Öffentlichkeit (gequälte und getötete Orang Utans sind nicht sehr werbewirksam) als auf Druck der Grünen.

Und noch drei konkrete Beispiele, warum die Grünen für mich ein rotes Tuch sind:

1) Als Unterstützer eines Baumschutzbündnisses in Aachen ließ die Baudezernentin Gisela Nacken Autos nacht um 4 Uhr abschleppen und 32 Bäume fällen, um zu verhindern, dass wir dieses Bemühen auch ein zweites Mal erfolgreich verhindern würden.

2) Für einen geplanten Windpark in Aachen an der "Himmelsleiter" lagen noch nicht alle Genehmigungen vor. Das der Windparkbetreiber aber die Aachener Grünen mit einer großzügigen Spende versehen haben soll, musste das Projekt aber bis Ende des Jahres ans Netz gehen um noch in den Genuß der alten Förderrichtlinien zu kommen. So sollten also noch vor dem 1. März die störenden Bäume abgeholzt werden. Nur der Nabu hat strafrechtliche Schritte angedroht und die Fällungen wurden nach einem halben Tag eingestellt. Angeordnet hatte den Kahlschlag ebenfalls Gisela Nacken von den Günen.

3) Im letzten Jahr sind den Bürgern die radikalen Kahlschläge in NRW entlang fast sämtlicher Strassen, in Wäldern und auch im Nationalpark Eifel kaum entgangen. Die Lokalzeitungen haben zudem ausführlich berichtet. Einen Zusammenhang mit bestehenden Holzlieferverträgen von NRW mit Sägewerken wird von den Grünen offiziell abgestritten. Eine Aufklärung der Hintergründe zu diesen Lieferverträgen, wie sie von den Piraten im NRW-Landtag anhand eines U-ausschusses verlangt werden, wird vom Umweltminister Remmel beharrlich abgelehnt.
Er verweigert auch sonst jede Stellungnahme.

Die Grünen sind nicht mehr die, die sie mal waren. Was sich in deren Faltblättchen gut anhört hat mit der Realität nicht mehr viel zu tuen.


RE: [split] Unterscheidungspunkte zu den Grünen - rjmaris - 26.05.2014 23:40

Ich finde, dass ohnebadeschaum hier etwas sehr wichtiges angestoßen hat. Deswegen habe ich die Freiheit genommen, es aus einem anderen Thread herauszuholen.

Für meinem Empfinden sind hier mehrere Punkte benannt, die auf Wahlkampftour eine ganz wichtige Rolle spielen können. Aber natürlich auch auf ÖDP-Seiten, in die die Unterschiede zu den Grünen herausgestellt werden. Die können entsprechend ergänzt werden!


RE: [split] Unterscheidungspunkte zu den Grünen - ohnebadeschaum - 27.05.2014 13:59

Den Anlass meines Beitrags ist jetzt nicht mehr nachvolziehbar und ich wiederhole das Zitat von Jürgen Koll aus Posting 8:

Sebastin Frankenberger soll in der FAZ gesagt haben:

"Wir sind keine Konkurrenz zu den Grünen, sondern eine Ergänzung"

Ich kann mit dieser Verlautbarung weder inhaltlich noch wahltaktisch übereinstimmen.

Wer will schon einen "Ergänzung" zu etwas wählen? Ich wähle lieber ein Original oder aus Protest das Gegenteil, aber eine Ergänzung?
Dazu wäre mir die eine Stimme, die ich alle 5 Jahre habe, dann doch zu schade.

Übrigens werde ich auch vom Wahlergebnis in NRW bestätigt:

http://www.bundeswahlleiter.de/de/europawahlen/EU_BUND_14/ergebnisse/landesergebnisse/l05/grafik_stimmenanteile_5.html

Wäre es uns gelungen auch nur die Hälfte der zurecht enttäuschten ehemaligen Grünenwähler zu gewinnen, lägen wir gleichauf mit der Tierschutzpartei.

Wieviele Stimmen uns die Haltung zur Abtreibung gekostet hat, ist schwer auszurechnen. Man kann nur hoffen, dass diese Thema
entweder ohne viel Aufsehen korrigiert wird oder garnicht mehr zur Sprache kommt. Das will im Moment wirklich niemand mehr hören.

Klingt zwar nach opportunistischem Wählermainstream, aber die Partei braucht in einer Demokratie Wähler um die wirklich wichtigen Dinge auf den rechten Weg zu bringen.
Eine Änderung der Abtreibungsgesetze gehört für mich nicht dazu.
Die Bewahrung der Schöpfung steht bei mir an erster Stelle.
Welches Kind möchte in eine zerstörte und geplünderte Umwelt hineingeboren werden und dann noch gegen Willen der Mutter?
Auch wenn die ödp damit einen kleinen Unterscheidungspunkt zu Grünen aufgibt (um wieder die Kurve zum eigentlichen Thema zu kriegen).

Also wird die ursprüngliche Kernkompetenz der Günen noch wirklich im Interesse von Umwelt und Natur ausreichend vertreten? Ich meine nein und offensichtlich viele andere auch. Warum nicht Konkurrenz sein wollen?

Dann lieber Ergänzung und Zusammenarbeit mit der "Tierschutzpartei". Es liegt schließlich nur im Interesse der Etablierten, wenn kleine Parteien mit fast identischen Zielen sich gegenseitig klein halten.


RE: [split] Unterscheidungspunkte zu den Grünen - Jürgen Koll - 27.05.2014 21:49

Hier ist noch der Linke zu Sebastian Frankenbergers Aussage: http://www.faz.net/aktuell/politik/europawahl/europawahl-oekologisch-demokratische-partei-oedp-12939717.html

Wäre es möglich in den Archiv-Seiten des alten Forums den Punkt Sonstiges zugänglich zu machen? Das Thema "Die gründe Katastrophe?" hatte auch gute Beiträge zum Thema Unterschied ÖDP/Grüne bzw. zur Einordnung der ÖDP.


RE: [split] Unterscheidungspunkte zu den Grünen - rjmaris - 27.05.2014 21:58

Ja, ich werde - schon längst überfällige - Ergänzungen aus dem alten Forum noch nachschieben - aber erst gibt es noch ein wenig Urlaub.

@ohnebadeschaum: tut mir leid, den Anlass für deinen Beitrag nicht korrekt zusammengefasst zu haben. Dennoch glaube ich, dass der Split des Threads sinnvoll war.


RE: [split] Unterscheidungspunkte zu den Grünen - ohnebadeschaum - 28.05.2014 00:59

Danke Rob, ist besser so.

Zum Thema Palmöl verfolge ich seit Jahren die Protestaktionen von Rettet den Regenwald. Außer Kosmetik mit getürkten Umweltlabeln und einer halbherzigen Entscheidung in Brüssel ist nichts passiert.
Wenn der Wald weg ist und der Orang-Utan nur noch im Zoo anzutreffen ist, hat sich das Thema ja auch erledigt. Muss nur noch a bisserl warten.

http://www.regenwald.org/pressemitteilungen/5884/spiegel-artikel-ueber-blutiges-palmoel

http://umweltgewerkschaft.org/index.php/de/dokumentation/aus-aller-welt/94-biosprit-die-groesste-bioluege-auf-kosten-der-aermsten

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/streit-um-foerderpolitik-eu-verschiebt-entscheidung-zu-biosprit-a-938773.html

Die Grünen sitzen überall dick mit drin. Habe von denen noch keine Forderungen vernommen, oder habe ich was verpasst?

Hätte die ödp den Einfluss der Grünen und würde sich so passiv verhalten, wäre auch die ödp für mich nicht mehr wählbar.